Eine im Dorf gelegene Kapelle, in der die Werktagsgottesdienste gefeiert wurden, musste 1884 wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Das Sandsteinkreuz am Treppenaufgang der neuen Kirche erinnert noch heute daran. An ihre Stelle trat in den Jahren 1922-1924 ein Neubau. Wegen der Inflation bedurfte dieses große Projekt erheblicher Eigenleistungen der Pfarrangehörigen. Der Bau wurde ohne Unternehmen unter der alleinigen Leitung des damaligen Pfarrers Hoffmann erstellt und vollendet. Man darf sagen, auf dieses Werk können die Gransdorfer heute noch stolz sein. Diese neu erbaute Pfarrkirche wurde unter den Schutz der Heiligen Mutter Maria gestellt.
Katholische Pfarrkirche St. Marien
Zwei der jetzigen Kirchenglocken hingen früher schon in der alten Kirche. Es ist ein kleines Wunder, dass sie im Dritten Reich nicht konfisziert wurden. Sie stammen aus den Jahren 1483 und 1494, wurden aber laut ihrer Aufschrift schon 1473 (MCCCCLXXIII) gegossen. Im Jahre 1976 wurde eine weitere, die große Glocke, von einem Pfarrangehörigen gestiftet. Nach der Weihe wurde diese Glocke dann in das Geläute der jetzigen Pfarrkirche integriert.
Die nach Südwesten orientierte Kirche im Ort steht östlich des älteren Pfarrhauses anstelle der früheren Ökonomiegebäude. Sie wurde 1922-24 nach Plänen des Kölner Diözesanbaumeisters Heinrich Renard und des Architekten van Geisten, ebenfalls Köln, erbaut, noch völlig in der Tradition des späten, von der Heimatschutzbewegung beeinflussten Historismus. Unsymmetrisch zweischiffige Hallenkirche von vier Jochen Länge, am Hauptschiff eingezogener Chor mit dreiseitigem Schluss, an der straßenseitigen Front hoher Turm und Eingangsvorhalle. Die Außenansichten in unverputztem Bruchsandsteinmauerwerk, spätgotische Einzelformen; malerischer Gesamteindruck durch hohe, teilweise abgewalmte Dächer, Zwerchgiebel über den Seitenschiff Fenstern und die betont asymmetrisch gruppierten Bauteile der Straßenfront.
Katholische Pfarrkirche Sicht aus Unterdorf
Die Orgel auf der Empore mit 2 Manualen und 20 Registern wurde im Jahr 1957 vom Orgelbauer Ewald Sebald aus Trier gebaut.
Die Kirchenfenster wurden von Jakob Schwarzkopf (Trier) erstellt. Die Fenstermotive im Altarraum sind Epiphanie (links) und Christi Geburt (rechts), sowie oberhalb des Altares das Patronatsfenster mit der Darstellung Jesus im Tempel. Die Fenstermotive im Kirchenschiff links: Jesus im Tempel - Hochzeit zu Kana / Meine Brüder - Meine Schwestern / Maria und Johannes - Pieta / Pfingsten - Apokalypse. Die Fenstermotive im Kirchenschiff rechts: Geburt Johannes des Täufers - Herbergssuche / Mariä Verkündigung - Heimsuchung / David, Jesse und Jesaja.
Anklänge auf die Vergangenheit zeigt das Fenster in der Taufkapelle mit den Heiligenfiguren u. a. der Pfarreien St. Nikolaus Spangdahlem, St. Hubertus Niederkail, St. Georg Binsfeld und St. Gertrud Landscheid.