Das Erntedankfest ist ein Fest um Gott für die Ernte zu danken. Der Ursprung dieses Festes geht bis in vorchristlicher
Zeit zurück. Die katholische Kirche feiert das Erntedankfest am ersten Sonntag im Oktober, es wird aber in
verschiedenen Gegenden der Eifel bereits Ende September gefeiert.
Erntegaben wie Getreide, Obst, Kohl, Kürbisse, sowie auch Blumen und natürlich auch Trauben und Brot
schmücken den Altar der Kirchen oder werden im Gottesdienst zum Altar gebracht.
In vielen Gemeinden ist dieser Gottesdienst, mit der Segnung der Früchte der Erde als Solidaritätsaktion
zugunsten armer Menschen verbunden. In vielen Gottesdiensten wird für diese Menschen gesammelt. Es werden
gespendete Nahrungsmittel, teils zu einem erhöhten Preis verkauft. Der Erlös kommt dann armen Ländern zu gute.
Erntegaben am Altar
Erntedankwagen
Schmuck zum Erntedank: Frauengemeinschaft Gransdorf
Der Erntedank lädt ein: 2023
Mach die Augen auf, ich schaue, rieche das Obst, das Gemüse, das Brot, was hier liegt. Lass das Staunen und den Dank
in dir wachsen, weil so reich für uns gesorgt ist. Wenn wir das alles nicht wie selbstverständlich nehmen, sondern als
kostbares Geschenk der Erde, geht es uns vielleicht neu auf.
Nein, wir haben wirklich keinen Grund, verzagt zu sein. Natürlich gehört zur Gabe auch die Aufgabe, zum Geschenk die
Verantwortung. Um dem gerecht zu werden, wenn wir auf die vielen, ungelösten Fragen im Umgang mit unseren Lebensmitteln
blicken, ist sicher das nötig, worauf Apostel Paulus hinweist:
Es braucht Kraft, Liebe und Besonnenheit, wenn wir gut mit dem umgehen wollen, was uns anvertraut ist.
Der Apfel: Mich will keiner haben. Die Leute sagen, der ist nicht schön. Den nehmen wir nicht. Nur weil meine Haut
nicht ganz glatt und poliert ist. Dabei bin ich im Garten gewachsen. Wer an mir riecht, der merkt, wie frisch ich
dufte. Der kleine Wurm da, der weiß schon, warum er bei mir wohnt. Er bekommt bei mir überhaupt kein Gift ab.
Die Banane: Du hast es besser als ich, Apfel. Du hast wenigstens an einem Baumreifen dürfen. Ich bin auf einer
Plantage in Brasilien groß geworden. Jeden Tag habe ich die Sonne und die Wärme genossen. Aber eines Tages kamen
die Arbeiter und haben mich von der Staude geholt, in eine Kiste gepackt und auf ein Schiff geladen. Ich war noch
ganz grün und hart. Und die Arbeiter klagten, dass sie so wenig Geld für die harte Arbeit bekommen. Den Platz für
die Plantage bräuchten sie eigentlich für ihre Felder. Am Ende der Reise war ich im Supermarkt gelandet. Mit
künstlichem Licht haben sie nachgeholfen, dass ich schön gelb und weich werde. Aber meinen besten Geschmack hätte
ich nur von der Sonne daheim in Brasilien bekommen.
Die Erdbeere: Ich weis auch nicht! Mir scheint, ich bin hier fehl am Platz!
Welchen Monat haben wir denn? Oktober?
Die Erdbeerzeit hier ist bei euch eigentlich im Frühling! Aber ich wurde aus Israel eingeflogen. Die Leute wollen
zu jeder Jahreszeit Erdbeeren essen. Doch die letzten Tage fühle ich mich gar nicht gut. Mann hat mir ein Mittel
eingespritzt, damit ich noch gut aussehe, wenn ich hier ankomme . Ich bin wie betäubt. - Aber das Brot sieht
sehr gesund aus.
Das Brot: Gesund und voller Lebenskraft. Ein langer Weg war es vom Getreidefeld über die Mühle bis zum Backofen.
Vor drei Tagen hat eine Familie mich gekauft dann gab es jeden Tag frische Brötchen. Wenn Sie mich jetzt aufschneiden,
werden sie jammern: das Brot ist hart. Es ist nicht mehr frisch. Wir kaufen neues. Dabei bin ich noch richtig gut.
Wofür haben die Menschen Zähne? Am Ende muss ich wahrscheinlich Glück haben, wenn mich die Tiere fressen dürfen.
Wenn ich Pech habe, lande ich im Abfall.
Bilder und Schmuck zum Erntedank: Frauengemeinschaft Gransdorf.
Texte von der Kommision für Liturgie der Diozöse Augsburg, 2003